Weg mit der Leiter
Arbeitssicherheit und Automatisierung von Arbeitsabläufen am Bau
LudwigSystem hat sich seit fast 20 Jahren auf automatische Lasthakensysteme spezialisiert. Die Produkte werden für Einsatzbereiche, welche eine hohe Materialbeanspruchung mit sich bringen, qualitativ hochwertig und robust in Bad Reichenhall in Deutschland produziert. Sie sind gleichzeitig in der Anwendung einfach und dabei sicher zu bedienen. Gerade in der aktuellen Situation, in der Fachkräfte rar sind, Abläufe effizienter gestaltet werden müssen, ist sinnvolles Equipment von unschätzbarem Wert. Sowohl die Haken selbst als auch die Fernbedienung wurden benutzerfreundlich konzipiert, dass die Anwendung fast selbsterklärend ist.
Gefahr erkannt – Gefahr gebannt
Der LudwigHook minimiert dank seiner integrierten Funktechnik, die mit dem Abhängeprozess einhergehenden Gefahren für Arbeitsunfälle in signifikanten Maß. Ein riskantes Aufsteigen auf die Leiter, der Einsatz von Hebebühnen und Gerüsten, sowie der Einsatz von Industriekletterern, sind zum Abhängen nicht mehr nötig. So werden Arbeitsabläufe nicht nur merklich sicherer, sondern auch effizienter. Ausfälle durch Arbeitsunfälle können minimiert werden, die intuitive Bedienung kompensiert den Fachkräftemangel. Darüber hinaus senken der reduzierte Aufwand und der Zeitgewinn im Hebeprozess die Kosten bei jedem Arbeitsschritt.
Die Funktionalität ist der entscheidende Faktor
Ein Blick auf die Funktionalität macht alles noch deutlicher. Der Prozess beginnt mit dem manuellen Anschlagen der Last. Hiernach folgt die sogenannte Lastfahrt, das Anheben der Last und der Transport zum Zielort. Während der Lastfahrt ist der Haken mit einer elektrischen und mechanischen Fehlauslösungssperre gesichert, so dass bei versehentlicher Betätigung der Fernbedienung die Last gesichert bleibt und nicht hinunterfällt. Das elektrische System überwacht, ob der LUDWIG HOOK belastet ist oder nicht. In dem Moment, in dem der Haken belastet wird, wird das System stromlos geschaltet. Somit wird der für das Auslösen zuständige Motor „kaltgestellt“. Die mechanische Sperre hat mit der Geometrie des Hakens zu tun. Hier wurde eine „schließende Form“ gewählt, die dafür sorgt, dass ein belasteter Haken sich nicht vollständig aufdrehen kann und somit das „Abwerfen“ der Last verhindert wird.
Die Last wird abgesetzt und der Haken – sobald er lastfrei ist und die Sicherheitsfunktion durch das Absetzen ausgeschaltet ist – kann ab dann wieder gelöst werden. Je nach Last wird diese zur weiteren Verarbeitung gesichert und in ihrer Verankerung fixiert. Dies ist ein wichtiger Arbeitsschritt, dem besondere Beachtung geschenkt werden muss, denn das System kann nicht zwischen einem „sicheren Entlasten“ (abgesetzte Last ist gesichert) und „unsicherem Entlasten“ (abgesetzte Last ist nicht gesichert) unterscheiden. In dieser Situation kommt es dann eben doch noch auf den gewissenhaften arbeitenden und ausreichend in die Funktionalität des Produkts eingewiesenen Verwender an.
Der Prozess endet mit der Betätigung der Funkfernbedienung und dem automatischen Öffnen der Haken. Einige gefährliche und zeitaufwändige Zwischenschritte werden eingespart. Das versehentliche Betätigen der Fernbedienung wurde so gut wie möglich ausgeschlossen. So ist eine Zwei-Tasten-Freigabe implementiert, d.h. nur das simultane Drücken von zwei Tasten führt zum Aussenden des Freigabesignals. Außerdem sind Tasten gewählt worden, die der Verwender nur durch eine gezielte Bewegung der Finger betätigt kann, aber nicht durch ein versehentliches Auf-die-Fernbedienung-Stützen“. Sicherheit auf Knopfdruck.
Eine zusätzliche Sicherheitsstufe ist möglich durch eine weitere Freigabe-Abfrage. Mitarbeiter, welche für die Sicherung der Last zuständig sind, erhalten eine Freigabe-Box, den sogenannten Ludwig-Repeater.
Die Person, welche die Fernbedienung betätigt, z.B. der Kranfahrer, kann erst dann mit seiner Fernbedienung die LUDWIG HOOKs öffnen, wenn diese vorher an der Freigabe-Box freigegeben wurden. Diese Freigabe wiederrum kann entweder durch eine weitere Tastenbetätigung (Vier-Augen-Prinzip) oder der Überwachung der Steuerung (digital) erfolgen.
Anschlagmöglichkeiten für jede Situation
Da die Lasten nicht immer Transportösen oder andere Einhängemöglichkeiten bieten, kann der Hook mit unterschiedlichen Anschlagarten verwendet werden. Zu beachten ist, dass neben der Öffnung der Haken, in der Regel alle Anschlagsmittel am Kran bleiben sollen.
Der direkte Anschlag ist das Naheliegendste: Die Last verfügt über Anschlagpunkte wie z.B. Ösen oder Schlaufen, an denen die LUDWIG HOOKS direkt eingehängt werden können.
Eine weitere Möglichkeit ist der indirekte Anschlag: Bei dieser Anschlagart wird ein Anschlagmittel wie z.B. eine Kette oder ein Hebeband um die Last gelegt (z.B. Stahlbündel). Diese Anschlagart hat auch noch einen zusätzlichen positiven Effekt auf die max. Nutzlast. Denn hier wird die Last pro Anschlagpunkt zwischen LUDWIG HOOK und Anschlagmittel verteilt. Liegt kein Winkel zwischen den beiden Strängen vor, kann so die Nutzlast verdoppelt werden.
Und nicht zu vergessen die Schnürgang-Methode: Bei Stahlträgern im Stahlbau oder Leimbindern im Holzbau, liegt die Herausforderung darin, dass die Last über keinen Anschlagpunkt wie z.B. Öse oder ähnliches verfügt. Daher werden diese Lasten in der Praxis häufig per Hebeband „geschnürt“. Auch diese Verwendung kann mit dem LUDWIG HOOK realisiert werden. Dazu wird das Hebeband durch die beiden „Ohren“ an den Seiten des LUDWIG HOOKs durchgefädelt. Nicht der LUDWIG HOOK selbst sondern die Enden des Hebebands werden in den Kranhaken gehängt. So kann die Last geschnürt werden. Und nach dem Absetzen und Lösen bleiben sowohl das Hebeband als auch der LUDWIG HOOK am Kranhaken.
Jeder Haken hat eine bestimmte Nutzlast, welche aus Sicherheitsgründen eingehalten werden muss. Sollte die Last das Tragevermögen eines Hakens übersteigen, so gibt es aber die Möglichkeit, die Last auf mehrere Anschlagspunkte zu verteilen.
Die Vorteile liegen auf der Hand
Neben dem Entfallen der genannten Risiken wird der Prozess erheblich beschleunigt, weil die Zeit, die es braucht, um zum Anschlagpunkt zu gelangen und des Abhängens eingespart werden kann. Die Nutzung ist denkbar einfach gehalten, es bedarf keiner Installationen am Kran, genauso wenig bedarf es einer langwierigen Schulung der Benutzer. Die Bedienung erfolgt so intuitiv, wie möglich. Es wurde bei der Entwicklung darauf geachtet, dass Wartung und Pflegaufwand möglichst gering sind.
Durch die einfache Handhabung werden etablierte Prozesse der Kunden möglichst wenig belastet oder verändert. Die Ludwig Produkte passen sich an den Prozess des Kunden an, so ist dieser nicht gezwungen anders zu arbeiten, als er es gewohnt ist.
Die LudwigSytem Vision erleichtert bereits heute das Arbeiten am Bau
LudwigSystem hat die Vision, die Automatisierung der Hebeprozesse voranzutreiben. Aus dieser werden konsequent Produktideen abgeleitet. Zur Automatisierung gehört neben dem automatischen Heben der Last, auch das automatische Ausrichten und Positionieren der Last.
Neben dem LudwigHook ergänzen weitere Produkte mit innovativen Lösungen diesen Mehrwert.
So verfügt die LudwigTraverse über eine Nivellierungsfunktion, welche die Last in den gewünschten Neigungswinkel stellt. Im Falle einer Wand bedeutet dies in die perfekte Horizontale, bei einem Dachelement eher in den Winkel der Dachneigung.
So werden auch kundenspezifische Lösungen zur individuellen Optimierung von Arbeitsabläufen, wie z.B. eine auf das automatische Setzen von Kranbalast ausgerichtete Lastraverse.
Mit dem Roborigger wird das Drehen und Positionieren der Last automatisiert. Leitseile zum Drehen gehören der Vergangenheit an.
Eine weitere Komponente der LudwigSystem Vision ist die Digitalisierung der Produkte. Ziel ist es, dem Kunden möglichst detaillierte Leistungsdaten zu liefern, wie z.B. die Anzahl der Hebetätigkeiten pro Tag, die Art der Lasten usw.
Neben den vorgestellten Innovationen für Automatisierung in der Hebetechnik ist LudwigSystem noch auf anderen Feldern erfolgreich aktiv.
So wurde der LudwigChoker speziell für die Forstwirtschaft in Steilhanglagen konzipiert. Der LudwigBulli ist ein Allrounder. Vom Forstbereich, bei Wasserarbeiten, oder mit windenunterstützten Fahrzeugen, sowie bei Crash-Tests. Auch hier steht Arbeitssicherheit und Automatismus von Arbeitsabläufen im besonderen Fokus der Produktentwicklung
Referent:
Peter Ruf – Geschäftsführer LudwigSystem GmbH & Co.KG, Bad Reichenhall